Am Samstag 4.3.2023 versammelten wir uns auf dem Theaterplatz zu einer Gedenkveranstaltung der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.
Das Motto und der Ansatz der Veranstaltung: Mit nichts als einem Licht in der Hand möchten wir heute ein Lichtermeer auf dem Theaterplatz bilden und so unserer gemeinsamen Anteilnahme und tiefen Trauer Ausdruck verleihen. Wir möchten für das einstehen, was uns über alle Differenzen und Grenzen hinweg verbindet und vereint: Menschlichkeit, Solidarität, Zusammenhalt und Mitgefühl.
Die Idee mit einem stillen Lichtermeer zu Gedenken kam von der engagierten Initiatorin Dr. Handen Sürmen. Sie moderierte die Veranstaltung und brachte viele persönliche Gedanken mit ein. In meinem Grußwort dankte ich vor allem der Initiatorin und der vielen Menschen, die diesem Aufruf gefolgt sind. Ich sprach im Namen der Stadtgesellschaft, unser Mitgefühl für und die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien aus. Ein Lichtermeer für Menschlichkeit, Solidarität, Zusammenhalt und Mitgefühl ist eine sehr passende Form, an die Erdbebenopfer zu gedenken. Aber auch an die Menschen zu denken, die jetzt die Folgen dieser Tragödie spüren und dass dies noch sehr lange anhalten wird.
Die Erdbeben zählen schon jetzt zu den schlimmsten Naturkatastrophen der letzten hundert Jahre. Weit über 50.000 Menschen haben ihr Leben verloren, hunderttausende wurden verletzt und haben Ihr Zuhause verloren. Und die Not hält an. Die Infrastruktur ist in vielen Städten und Dörfern zerstört. In der Türkei haben die Menschen, die jetzt in Notunterkünften leben, keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Sanitäranlagen oder medizinische Versorgung sind ebenfalls rar. Die Ausbreitung von Krankheiten droht.
In Syrien ist die Lage ebenfalls katastrophal. Schon durch den jahrelangen Bürgerkrieg sind Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen - jetzt kommen Zehntausende hinzu. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass insgesamt mehr als 23 Millionen Menschen in der Erdbebenregion von den Folgen der Katastrophe betroffen sind. Schon in den ersten Stunden und Tagen nach dem Beben starteten in ganz Deutschland Spendenaufrufe und Hilfsprojekte. Auch in Aschaffenburg war und ist die Hilfsbereitschaft groß. Nur ein Beispiel von vielen ist die Sammelaktion am 11. Februar auf dem Volksfestplatz. Seman und Volkan Dere haben mit unzähligen Helferinnen und Helfern Tonnen von Sachspenden angenommen, sortiert und mit Lastwagen in die Türkei transportiert. Ihnen gilt unser Respekt und unser Dank.
Wir wissen alle: Die große Hilfe, die vielen Spenden und auch unser heutiges Gedenken bringen die toten Frauen, Männer und Kinder nicht zurück. Aber sie geben den Überlebenden einen Hoffnungsschimmer. Und die Gewissheit, dass Aschaffenburg solidarisch vereint ist. Lassen Sie uns auch die nächsten Wochen und Monate zusammenhalten und gemeinsam den Menschen in der Türkei und in Syrien helfen. Im Kleinen wie im Großen. Ob mit einer Spende oder auch einfach mit einem tröstenden Wort.
Michael Ruppert vom Technischen Hilfswerk (THW) stellte einen Lagebericht der Hilfsorganisationen vor. Der Syrer Abd Al Rahman Schindi-Will, der auch für die Stadt als Sprach- und Kulturvermittler tätig ist, ging auf die besondere Lage der Gebiete in Syrien ein und Erdem Pancarci berichtete über die prekäre Situation. Er war an einem Ort, bei dem noch keine Hilfsorganisation war. Menschen, die dringend Hilfe benötigten. Er gründete einen Hilfsverein und geht jetzt mit medizinischen Personal und Medikamente wieder in diese Region zurück, um zu helfen. Dafür mein großer Respekt. Sie bedankte sich am Schluss bei einer langen List e von Unterstützerinnen und Unterstützer. Ganz besonders bei dem SPD-Stadtrat Manuel Michniok, ohne dem die Veranstaltung wahrscheinlich nicht stattgefunden hätte.
Für musikalische Begleitung sorgten Beiträgen von Frau Alma Flammersberger, Frau Claudia Rack, Frau Gamze Duran
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