Ich bin 1972 in Aschaffenburg geboren und in Schweinheim am Rande eines Sozialbauviertels aufgewachsen. Dort habe ich früh erfahren, was Benachteiligung ist – habe aber auch erlebt wie wertvoll Unterstützung sein kann und was sozialer Zusammenhalt bedeutet. Oft wurden Kinder aus unserem Viertel mit mitleidigen Blicken bedacht, wenn sie ihre Adresse nannten. So habe
ich früh erkannt, dass die Herkunft einen erheblichen Einfluss auf die Zukunftschancen hat. Ob auf dem Bolzplatz oder der
Straße, von meinen Freunden im Viertel lernte ich, dass Zusammenhalt immer dann entsteht, wenn sich Menschen kennen, sich nahestehen und gemeinsam handeln, um zu erreichen, was ihnen wichtig ist. Die Erfahrung von Zusammenhalt ist mein Fundament.
Wir sollten als Gesellschaft eng zusammenstehen, uns kennen und schätzen lernen, und unseren Kindern egal welcher Herkunft, die besten Chancen bieten.
Für Demokratie, Kultur und Sport
Unsere Vereine sind die Lebensader unserer Stadt- und Zivilgesellschaft.
Hier lernen sich Menschen kennen und schätzen, hier entstehen langfristige Bindungen, die so wertvoll für den einzelnen und die Gesellschaft sind. Meine persönliche Geschichte ist eng verbunden mit dem Aschaffenburger Vereinsleben. Ob in der Kirche als Messdiener oder in meinem ersten Fußballverein, dem 1. FC Südring, war ich immer in sozialen und sportlichen Gemeinschaften aktiv. Hier habe ich Menschen getroffen und Freundschaften geschlossen, die bis heute halten. Daher komme ich zu der Überzeugung: Im Engagement in Vereinen liegen große Chancen für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung und für die Stärkung der demokratischen Stadtgesellschaft. Als Bürgermeister und Vorsitzender des Vereinsrings stehe ich deshalb für die Stärkung unseres Gesellschafts- und Vereinslebens.
Wir müssen unsere Vereine schützen und unterstützen – vereint für Demokratie, Kultur und Sport!
Für alle, die hier wohnen
Die soziale Frage stellt sich immer zuerst dort, wo wir leben. Und was mir dabei auffällt: In letzter Zeit höre ich seltener die beschwichtigende Formel „Uns in Aschaffenburg geht es doch gut!“ Zwar mag es viele geben, denen es gut geht. Doch immer mehr Menschen müssen sich um ihre Existenz Sorgen machen – und zwar ganz konkret: Die Inflation erhöht die Lebenserhaltungskosten und viele können sich bezahlbaren Wohnraum nicht mehr leisten. Preise für Energie steigen zunehmend. Die Digitalisierung droht viele ältere Menschen von sozialer Teilhabe auszuschließen. Diese Probleme betreffen uns alle.
Die soziale Frage ist wieder die drängendste politische Herausforderung unserer Zeit.
Für eine zukunftssichere und soziale Stadt
Die Digitalisierung wirft eine neue soziale Frage auf: Wie gestalten wir eine Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, bei der Viele vom gesamtgesellschaftlichen technischen Fortschritt profitieren und niemand abgehängt wird? Meine Vision ist eine lebendige und lebenswerte Stadt, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und beteiligt. Dazu muss Digitalisierung im Dialog mit den Bürger*innen gestaltet werden. Denn in der Dialog City muss die Technik in erster Linie den Menschen dienen. In dieser Hinsicht ist die Digitalisierung viel mehr als nur Technologie, viel mehr als nur eine "Smart City".
Meine Dialog City ist technologisch fortschrittlich, wirtschaftlich erfolgreich, ökologisch verantwortungsvoll, sozial und inklusiv.
Wir haben in Aschaffenburg ein starkes Wirtschaftsleben mit Tradition und Zukunft. Die Transformation erfasst aber auch unsere Arbeit und Wirtschaft – wir müssen jetzt gestalten und handeln, damit wir auch in Zukunft gute Arbeit in Aschaffenburg schaffen können: Wir müssen ein digitales Ökosystem ausbauen, damit Firmen hier gerne und gut arbeiten können. Wir brauchen neue Konzepte für die Innenstadt, damit der Einzelhandel dort eine Zukunft hat. Wir müssen unseren ÖPNV und die Fahrradwege ausbauen damit Menschen einfach, schnell und möglichst kostenfrei zur ihrer Arbeit kommen. Wir müssen all diese Punkte
angehen, um die bestehende Wirtschaftsstruktur zu stärken. Wir müssen die Ansiedlung von Start-Ups vereinfachen und damit den Zuzug von jungen Fachkräften bei uns fördern!
Wir brauchen attraktive Arbeitsbedingungen, um Fachkräfte zu akquirieren und langfristig zu binden.